„Die Armut unter uns ist gegenwärtig“

Im Jubiläumsjahr verzeichner der Verein „Kleine Hände“ steigende Einsätze



 „Ich bin stolz darauf, was die ,Kleinen Hände’ geleistet haben und immer noch leisten. Der Verein ist die erste Adresse für notleidende Mütter in Jülich.“ So lobte die Ehrenvorsitzende Renate Hövelmann die Arbeit des Kleine-Hände-Vorstandes bei der jüngsten Mitgliederversammlung. Ein strammes Jahresprogramm hatte der Verein im abgelaufenen Jahr absolviert

 

„Ich bin stolz darauf, was die ,Kleinen Hände’ geleistet haben und immer noch leisten. Der Verein ist die erste Adresse für notleidende Mütter in Jülich.“ So lobte die Ehrenvorsitzende Renate Hövelmann die Arbeit des Kleine-Hände-Vorstandes bei der jüngsten Mitgliederversammlung.

 

Ein strammes Jahresprogramm hatte der Verein im abgelaufenen Jahr absolviert: Viele Beratungsgespräche wurden mit in Not geratenen Müttern und Vätern geführt, ein Schwerpunkt war die Übernahme der Restzahlungen für Mittagessen von Kindergarten- und Schulkinder, sowie für Ferienspiele und –fahrten. „Die Notsituationen sind immer gleich: Ausbleibende Unterhaltszahlungen, hohe Mietnebenkosten, Reparaturen an Waschmaschinen – ohne Rücklagen bleibt dann kein Geld mehr für die notwendigen Einkäufe übrig“, berichtete Dr. Helga Klostermann.

 

Besonders gern genommen werden stets auch die Brückenkopf-Dauerkarten, oft Ersatz für den nicht zu bezahlenden Sommerurlaub. Davon verteilten die „Kleinen Hände“ 25 an Familien mit 45 Begleitkarten für Kinder. Wenn die Tätigkeitsliste sich von den Vorjahren wenig unterscheidet, so „nimmt doch die Zahl der Einsätze zu. Das zeigt, dass die Armut unter uns gegenwärtig ist.“ Der Verein gab im abgelaufenen Jahr fast 20.000 Euro für Menschen in Notsituationen aus.

 

Im wahrsten Sinne war 2008 aber auch ein bewegtes Jahr für den Verein: Wegen notwendiger Renovierungsarbeiten in der Geschäftsstelle Kulturbahnhof musste der Verein mit seiner Kleiderkammer ausziehen. Es folgte ein halbjähriges Intermezzo im Jülicher Malteser Krankenhaus, das die Erkenntnis brachte, dass der Standort KuBa für die „Kleinen Hände“ ideal ist. Denn gleich nach der Rückkehr in die – Dank privater Spender frisch gestalteten – angestammten Räume an der Bahnhofstraße 13 „erlebte die Kleiderkammer einen Ansturm wie selten zuvor“.

 

Ausgeblieben war er leider beim Kinderfest im Oktober, das anlässlich des 20-jährigen Bestehens organisiert worden war. Dennoch befand Dr. Klostermann, war es kein Misserfolg, denn gerade die Menschen, die sonst Hilfe in Anspruch nehmen, kamen, um gemeinsam zu feiern. Viel Spaß hatten große und kleine Gäste vor allem bei den tänzerischen Spielen, die die Tanzschule Zitadelle als Jubiläumsgeschenk einbrachte.

 

Zwei Tage nach dem Fest wurde „Eine malerische Ausstellung. 20 Jahre Kleine Hände : Was Kindern dazu einfällt“ in den Kassenräumen der Sparkasse am Schwanenteich eröffnete. Bestückt war sie mit Einsendungen zum ausgelobten Jubiläums-Malwettbewerb. Aus den rund 100 Einsendungen hatte die Jury besetzt aus Jülicher Künstlern und Kunstsachverständigen die Sieger gekürt, die zur Vernissage ihre Preise erhielten.

 

Im Einzelnen: Gruppensieger waren in der Kategorie Kinder bis 6 Jahren die Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ Koslar und die GGS Süd Jülich, und bei Kindern bis 14 Jahre die Villa Kunterbunt aus Jülich. Als Einzelsieger für Grundschüler wurden Gina-Maria Pickartz (1.), Fabian Wirtz (2.) und Merlin Breuer (3.), alle übrigens von der GGS Ost Welldorf, ausgezeichnet. Siegerinnen in der Kategorie für Schüler bis 8. Klasse waren Carolin Bellartz und Nadine Kanoniczak von der Realschule Jülich, die gemeinsam ein Bild eingereicht hatten. Einen Sonderpreis erhielt Alan Mihelcic, Bewohner des Stammhauses Jülich. Für die Gruppensieger hatten sich die Künstler Jens Dummer und Arnold Schlader für Kunstaktionen in den Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Malerin und Autorin Inge von der Gracht-Gröbel lud die Einzelsiegerin Gina-Maria Pickartz zu einem Malkurs ein. Die Promenadenschüler werden mit Dr. Magdalena Prager eine exklusive Führung durch das Deutsche Glasmalerei-Museum Linnich erleben.

 

Drei Wochen lang hatten die „Kleinen Hände“ durch die Sparkassen-Ausstellung ein gutes Maß an Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Das Ziel, aus dem Siegerbild des Malwettbewerbs einen neuen Flyer der Kleinen Hände zu erarbeiten, setzt derzeit Grafikdesigner André von der Gracht um. Auf dem Titel wird das Siegerbild von Gina-Maria Pickartz zu sehen sein.

 

Vorstand deutlich verjüngt

 

Die gelungene und reibungslose Vereinsarbeit der „Kleinen Hände“ gelinge vor allem, so betonte Dr. Helga Klostermann, durch den gut funktionierenden Vorstand, der einen regen Austausch pflege. Dies zeigte sich auch bei den turnusgemäßen Neuwahlen, bei denen die Vorsitzende Klostermann nach achtjähriger Amtszeit nicht mehr für ihren Posten kandidierte. Sie empfahl ihre Stellvertreterin Rose-Marie Kommnick als Nachfolgerin, die ohne Gegenstimme gewählt wurde.

 

Dr. Klostermann selbst wird sich künftig mit Gisela Urban, die auf die Position der ausscheidenden Beate Jülicher rückte, den stellvertretenden Vorsitz teilen. Auch hierfür gaben die Mitglieder ihr einstimmiges Votum. Deutlich verjüngt wird der Vereinsvorstand damit in sein 21. Jahr gehen. Nach ausdrücklich vom Kassenprüfer attestierten hervorragenden Kassenführung wurde „Schatzmeisterin“ Elisabeth Hartmann wiedergewählt. Als Beisitzer bestätigt wurden Gerlinde Dartsch und Otti Schöngens, neu gewählt wurden Tanja Maurer und Stefanie Walmrath. Für die Öffentlichkeitsarbeit bleibt Dorothée Schenk verantwortlich.

 

 

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